Corona belohnt die Flexiblen und bringt viele andere zum Umdenken

Videokonferenz

Corona wird unsere Art zu arbeiten und unsere Art Geschäfte zu machen nachhaltig beeinflussen. Neun Effekte sind schon jetzt absehbar. Wer daraus die richtigen Schlüsse zieht, wird sein oder ihr Unternehmen nachhaltiger aufstellen können.

Bessere Online-Präsenz

Dass eine Internetseite Pflicht ist, dürfte jetzt auch der letzte verstanden haben. Gerade der stationäre Handel hat erlebt, was beim Lockdown passiert – die Online-Geschäfte bleiben geöffnet. Oder in der Gastronomie: Die normalen Restaurants mussten schließen, die Lieferdienste drehten reichlich Extra-Runden. Jetzt dürften viele aufgewacht sein, künftig dauerhaft weitere Kommunikations-, Vertriebs- und Lieferkanäle für sich zu erschließen.

Mehr Home-Office

Die ortsunabhängige Arbeit funktioniert in vielen Berufen besser als gedacht. Was lange schon technisch möglich war, musste jetzt von manch einem noch hektisch umgesetzt werden. Und dann zeigte sich: Viele Mitarbeiter schaffen daheim in gleicher Zeit mehr, viele können sich zuhause besser konzentrieren. Auch war das Misstrauen der Chefs zumeist unbegründet, die Loyalität der Mitarbeitenden war und ist groß.

Flexiblere Arbeitszeiten

Andere Unternehmen haben in ihren Büros im Zweischichtbetrieb gearbeitet, so aus Doppel-Einzelbüros gemacht. Und dann zeigte sich, dass damit die Frühaufsteher ebenso glücklich waren wie die Nachteulen. Die Chefs schauten weniger auf die Anwesenheit, mehr auf die Leistung. Und viele waren positiv überrascht. Eine kluge Lerne mag sein, den Mitarbeitern – da wo es geht – mehr Einfluss zu geben, Arbeitszeiten und Arbeitsorte auch künftig den eigenen Gewohnheiten anzupassen.

Mehr Video-Konferenzen

Zoom, Blizz und wie sie alle heißen – mittlerweile weiß jede Führungskraft, was eine Videokonferenz ist und wie sie funktioniert. Meetings dauerten nur noch die Hälfte der Zeit, Stunden über Stunden für Anfahrten entfielen ganz. Dazu die Reisekosten, frühes Aufstehen und späte Heimkehr. Am digitalen Meeting werden viele nach der Pandemie festhalten wollen. Denn der Zeitgewinn ist riesig – für mehr Effizienz. Oder für mehr Quality-Time mit den Lieben daheim. Auch wenn das Fluggesellschaften, Mietwagenfirmen und Hotelbetreibern gar nicht gefällt.

Digitalere Prozesse

In der Pandemie musste jeder Weg in Frage gestellt werden. Oder Arztbesuche. Für ein Rezept erst zum Arzt, dann noch in die Apotheke? Die ersten Ärzte gaben nach Anruf oder E-Mail das Rezept an die Apotheke weiter, die lieferte aus. Denn das war für die Patienten und Kunden nicht nur bequemer, sondern auch sicherer. Effizienter und umweltschonender sowieso.

Mehr Nähe auf Distanz

Dass es wichtig ist, seine Kunden jederzeit erreichen zu können, dürften viele in den letzten Monaten auch gelernt haben. Einige werden neu Geübtes weiter kultivieren. Warum auch nicht? Ich freue mich, wenn mir mein Lieblingsschuhhändler vor Ort eine E-Mail schickt, wenn die neue Kollektion meiner Lieblingsmarke eingetroffen ist.

Mit Karte bezahlen

Selten haben wir so wenig Bargeld gesehen wie in den letzten Wochen. Weil es viel einfacher ist, kontaktlos mit Karteauflegen zu zahlen. Fast störte es, bei höheren Beträgen noch die Geheimnummer eingeben zu müssen. Digitales Bezahlen wird zu den Gewinnern der Krise gehören, der Bargeldfluss schwächer werden.

Direktkontakt wichtiger

Die Zahl der persönlichen Gespräche wird auch nach der Krise nicht mehr auf das alte Niveau zurückgehen. Umso mehr steigt der emotionale Wert; Kunden werden künftig besser zu schätzen wissen, wenn ein Dienstleister zu ihnen kommt. Zeit zu verschenken ist keine Selbstverständlichkeit – in keiner Art von Geschäft

Mehr Flexibilität

Wer in der Krise sein Geschäftsmodell überprüft und verändert hat, kam ganz klar besser durch die Krise. Das gibt für den stationären Handel oder die Gastronomie, die direkt an die Kunden ausgeliefert haben. Das wird auch allen anderen zu denken geben, die manch Altbewährtes auf die Probe stellen werden

Letztlich hat Corona nur gezeigt, wie verwundbar unsere Systeme sind. Oder, wer wie hoch unter Druck gerät, wenn von heute auf morgen vieles nicht mehr geht, was gestern noch selbstverständlich war. Nachhaltiger und umweltbewusster zu leben und zu wirtschaften wird weiter in den Vordergrund rücken. Und das ist ja sicher auch gut so. Insofern stellen die Zeiten von Corona eine echte Zäsur in unserer Arbeitswelt dar.

 


Autor:
Unternehmen OWL – Bild © ty – stock.adobe.com