Diese Fördertöpfe helfen bei der Digitalisierung

Förderung Digitalisierung

Nahezu jedes Unternehmen steht vor der Aufgabe, seine Prozesse zu digitalisieren. Aber woher nehmen und nicht stehlen? Die Zauberformel heißt Zuschüsse und Kredite. Denn die Politik in Europa, im Bund und im Land fördert die Digitalisierung der Wirtschaft massiv. Die Volksbank gab jetzt in Zusammenarbeit mit der Haller Agentur KonText-Kontor einen aktuellen Überblick.

Zum einen gibt es Zuschüsse, zum anderen günstige Kredite für die Digitalisierung. Je nach Variante braucht es dafür unterschiedliche Ansprechpartner, mal ist es die Hausbank, mal zertifizierte Berater oder Agenturen, mal von der Politik beauftragte Projektträger, bei denen die Unternehmen ihre Anträge stellen können. Hier kommt der Überblick:

„Digital jetzt“: bis 70.000 Euro

„digital jetzt“ ist eine Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums, adressiert an KMU mit 3 bis 499 Beschäftigten. Zuschüsse gibt es von 20.000 bis 50.000; die Förderquote liegt je nach Zweck bei 40 bis 70 Prozent. Bis zu 100.000 Euro können abgefragt werden, wenn man mit anderen Partnern seiner Wertschöpfungskette kooperiert. Gefördert werden die Entwicklung vieler Prozesse und auch die Qualifizieren der Mitarbeiter in Sachen digitale Kompetenz. Gefördert wird sogar die Investition in Hard- und Software. Aber. Das Programm ist aktuell stark überlaufen, monatlich wird gelost, wer Mittel bekommt. Tipp von Digitalisierungsexperte Max Kummrow: Trotzdem versuchen.

Go digital: Bis 16.500 Euro Zuschuss

„go digital“ heißt eine weitere Initiative des BMWI, adressiert an KMU mit maximal 100 Mitarbeitenden, bis zu 20 Mio. Euro Umsatz oder Bilanzsumme. Die maximale Zuschusshöhe liegt bei 16.500 Euro je Maßnahme, gefördert werden 50 Prozent eines Investments von maximal 33.000 Euro. Drei Module gibt es: die digitale Markterschließung, digitale Geschäftsprozesse und IT-Sicherheit/Datenschutz. Beantragen können die Mittel nur zertifizierte Agenturen wie das Haller KonText-Kontor. Ist aber nicht für eilige Projekte. Aktuell braucht die Bewilligung zwischen 12 und 20 Wochen. Vorher darf man nicht starten.

MID-Gutschein: Bis 36.000 Euro Förderung

Schon etwas länger gibt es den MID-Gutschein vom Land NRW. Gefördert werden Analyse und Umsetzung von Digtalisierungslösungen, Analysen und Forschungsprojekte mit Partnern aus der Wissenschaft oder die Projektbezgene Einstellung von Hochschulabsolventen. Die maximale Förderhöhe beträgt je nach Programm 15.000 bis 40.000 Euro, die Förderquote variiert zwischen 30 und 80 Prozent. Bewilligung geht schnell, das Geld fließt jedoch erst ein Jahr später.

Überbrückungshilfe: Bis 20.000 Euro Zuschuss

Bis zu 20.000 Euro netto können betroffene Unternehmen aus der Covid-Überbrückungshilfe 3 bekommen. Gefördert werden je nach Umsatzausfall zwischen 30 und 100 Prozent. Die Nutzung der Mittel ist nur wenig beschränkt. Den Antrag füllt der Steuerberater aus, Wartezeiten gibt es beim Projektstart nicht. Nach Expertenmeinung stellt dieses Programm eine echte Hilfe dar, wenn es brennt.

NRW.Bank-Kredit: bis 100.000 Euro

Aus dem Fördertopf Digitalisierung und Innovation der NRW.Bank können sich Gründer, KMUs und Freiberufler Darlehn bis zu 100.000 Euro abrufen. Die Besondereit dieses Programms: Dieses Geld kann sowohl für Hardware, für Software und für Berater genutzt werden.

KfW-Kredit: bis 25 Mio. Euro

Der „ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert Digitalisierungs- und Innovationsvorhaben in mittelständischen Unternehmen. Gefördert wird die Digitalisierung von Produkten, Produktionsprozessen und Verfahren – beispielsweise die Vernetzung der Produktionssysteme unter dem Stichwort Industrie 4.0. Auch Maßnahmen zur Ausrichtung der Unternehmensstrategie beziehungsweise Unternehmensorganisation auf die Digitalisierung können begleitet werden. Darüber hinaus werden Innovationsvorhaben finanziert, bei denen Unternehmen neue oder substanziell verbesserte Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen entwickeln.

Kernelement der Förderung ist ein zinsgünstiger Kredit, mit dem bis zu 100 Prozent der förderfähigen Investitionskosten beziehungsweise Betriebsmittel finanziert werden können. Pro Vorhaben beträgt der Kreditbetrag maximal 25 Millionen Euro. Antragsberechtigt sind etablierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der gewerblichen Wirtschaft und Freiberufler, die seit mindestens zwei Jahren am Markt tätig sind. Ebenfalls förderfähig sind größere mittelständische Unternehmen, wenn sie sich mehrheitlich in Privatbesitz befinden und ihr jährlicher Gruppenumsatz 500 Millionen Euro nicht überschreitet. Der Darlehnszinsatz beträgt 1 %, der Tilgungszuschuss liegt bei 3 %. Kreditanträge bearbeiten die Hausbanken; die KfW übernimmt einen großen Teil des Ausfallrisikos.

 


Bei Fragen zu diesem Thema wenden Sie sich gerne an die Agentur KonText-Kontor.


Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © winyu – adobe stock