Bis 2030 werden in der Region Ostwestfalen-Lippe allein in Industrie und Handwerk mehr als 100.000 Fachkräfte fehlen. In vielen Berufsfeldern gibt es heute schon Engpässe und Stellen können nicht mehr besetzt werden. Deshalb ist jetzt das Aktionsprogramm „Fachkräfte für OWL“ gestartet, mit dem Unternehmen, junge Nachwuchskräfte und Menschen, die sich beruflich verändern möchten, gezielt mit vielen Formaten rund um die regionale Fachkräftesicherung angesprochen werden.
So werden zum Beispiel Workshops für Personalverantwortliche, Popup-Beratung für Jugendliche, Sprechstunden, Messen, Vorträge zur Fachkräftegewinnung und Informationen zu Förderprogrammen für kleine und mittelständische Unternehmen angeboten.
„Passende Lösungen entwickeln“
Melanie Taube, Leiterin der Regionalagentur OWL sagte dazu: „Fachkräftesicherung kann nur gelingen, wenn alle Akteure und Partner zusammenarbeiten und für die Region passende und tragfähige Lösungen erarbeiten. Diesen Prozess unterstützen wir gern. Ich freue mich, dass wir mit der Entwicklung regionaler Konzepte und Initiativen wie dem Aktionsprogramm Fachkräfte für OWL zeigen können, wie gut wir Dinge gemeinsam bewegen!“
„OWL als Vorreiter positionieren“
Björn Böker, Geschäftsführer der OWL GmbH, ergänzte: „Wir wollen OWL als Vorreiter in der Nachwuchsgewinnung positionieren und die Attraktivität als Ausbildungsregion steigern. Durch ein strategisches Regionalmarketing möchten wir die besten Talente für unseren Wirtschaftsstandort gewinnen, begeistern und langfristig binden.“
Land fördert Anstrengungen
Unterstützung kommt auch vom Land: Im Rahmen einer Fachkräfteinitiative wurden verschiedene Programme und Maßnahmen ins Leben gerufen, darunter das Programm “Ausbildungswege NRW”. Mithilfe von Coaches sollen unversorgte, ausbildungsinteressierte junge Menschen für eine berufliche Ausbildung gewonnen und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützt werden. Zudem stellt NRW jährlich 8 Millionen Euro für die Modernisierung der Überbetrieblichen Bildungszentren zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Bund und den Eigenmitteln der Träger werden dadurch Investitionen von bis zu 40 Millionen Euro jährlich in eine zeitgemäße Infrastruktur für eine attraktive Ausbildung der Fachkräfte von morgen ermöglicht.
Transformation braucht starkes Handwerk
Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann lobt die Initiative bei seinem jüngsten Besuch in OWL: „Über eine Million Beschäftigte arbeiten in den nordrhein-westfälischen Handwerksbetrieben. Das Handwerk ist zudem einer der wichtigsten Ausbilder in unserem Land. Das ist gut, weil wir ein starkes Handwerk brauchen, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Nur mit gut ausgebildeten Handwerkerinnen und Handwerkern werden wir den Klimaschutz, die Digitalisierung und die Erneuerung unserer Infrastruktur erfolgreich umsetzen können. Nur gemeinsam können wir die Fachkräftesicherung schaffen.“
Wohlstand in OWL sichern
Jürgen Müller, Landrat des Kreises Herford erklärte: „Eine starke berufliche Orientierung und Ausbildung sind der Grundstein dafür, dass wir in OWL wichtige Transformationsprozesse bewältigen und unseren Wohlstand sichern können. Deshalb sind wir hier sehr aktiv. Ein Beispiel dafür ist die Lehrfabrik Möbel, die der Verband der Holz- und Möbelindustrie gemeinsam mit der ZEUS GmbH, namhaften Unternehmen und vielen Partnerinnen und Partnern mitentwickelt und vorangetrieben hat.“ Weitere Informationen zur Fachkräfteoffensive NRW und der Fachkräftetour finden Sie hier.
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Volksbank in Ostwestfalen – Bild © Volksbank in Ostwestfalen