Hamm wird Logistik-Drehscheibe

Muti-Hub Westfalen Hamm 0903

Der einst größte deutsche Rangierbahnhof Deutschlands in Hamm (Westfalen) wird zu einem Musterbeispiel für moderne Mobilität ausgebaut. Die Anlage soll zu einem multimodalen Bahnlogistikknoten mit innovativer Verladetechnik und zum Vorzeigeprojekt für klimafreundlichen Schienengüterverkehr werden. Auf fast 60 Hektar Fläche entwickeln sich Schiene, Straße und Wasserstraße zu einer Logistikdrehscheibe. Das Ziel: Mehr Güter von der Straße auf die klimafreundliche Schiene zu bringen. Bis zu 170.000 Lkw-Fahrten können so pro Jahr eingespart werden. 

Vertragsgrundlage gelegt

Das Projekt hat einen Namen: Multi Hub Westfalen. Der liegt in Hamm ideal zwischen den Wirtschaftszentren von Ruhrgebiet und Ostwestfalen, ist über alle Verkehrsträger optimal angeschlossen und bietet erhebliche Ausbaupotenziale für die Zukunft. Das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Hamm sowie die DB Cargo AG und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Hamm-Bielefeld haben dafür jetzt in einem „Memorandum of Understanding“ die vertragliche Grundlage geschaffen.

Bis zu 60 Hektar Fläche

Das Konzept sieht neben der straßenseitigen Erschließung den Bau und den Betrieb eines multifunktionalen Logistikareals mit öffentlich zugänglichen Terminalanlagen und einer Anbindung an den bestehenden Güterbahnhof, Depotflächen, Logistikhallen und Gleisanschlüsse vor. Die Erfolgsgeschichte des einstigen größten Güterbahnhofs in Deutschland wird neu geschrieben. Das Areal wird ideal an den Schienengüterverkehr, das Straßensystem der Region und an das westdeutsche Kanalnetz angebunden.

Mehr Platz auf den Straßen

Hendrik Wüst, Minister für Verkehr des Landes NRW, begleitete die Willenserklärung mit den Worten: „Deutschland muss wieder Bahnland werden!“ In Zukunft könnten 170.000 Lkw-Fahrten über den neuen Multi Hub Westfalen auf die Schiene gebracht werden und zu den Häfen rollen. Das schaffe mehr Platz auf den Straßen und schone das Klima. Wüst: „So wird Mobilität besser, sicherer und sauberer. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt das Projekt gerne.“

Verkehrsmittel vernetzen

Dr. Sigrid Nikutta, DB-Konzernvorstand Güterverkehr und CEO der DB Cargo AG, ergänzte:

„In Hamm entsteht ein westfälisches Modell deutscher Möglichkeiten.“ Die DB kehre mit dem Schienengüterverkehr in die Fläche zurück. Um neue und bestehende Kunden für die Schiene zu begeistern, brauche es innovative Ansätze wie den MULTI HUB WESTFALEN. „Ein Erfolgsgeheimnis liegt in der Vernetzung der Verkehrsmittel. Das Primat des klimafreundlichsten Verkehrsmittels können unsere Kunden auf diese Weise individuell für ihre Lieferketten anpassen“, ergänzte sie.

Hunderte neue Arbeitsplätze

Jörg Hensel, Vorsitzender des EVG Ortsverbandes Hamm-Bielefeld, freute sich darüber, dass ein Güterzug 52 Lkw-Fahrten ersetzt: „Dass unsere Idee des MULTI HUB WESTFALEN auch noch hunderte neuer hochwertiger und mitbestimmter Arbeitsplätze schafft, freut uns umso mehr.“


Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © Stadt Hamm – adobe stock