
Weiterempfehlungen zufriedener Kunden waren schon immer das beste Schmiermittel für gute Geschäfte. Das funktioniert heute immer noch. Nur besser und schneller: durch Bewertungen auf Internet-Plattformen. Die zweifelsohne Wichtigste von allen ist die weltweit größte Suchmaschine Google. Denn die bildet zu fast jedem Unternehmen – rechts neben den Suchergebnissen – ein Kurzporträt ab. Und darin finden sich auch die Bewertungen Ihrer Kunden. Jetzt gibt es einfache Wege, mehr und vor allem mehr gute Kundenstimmen ganz einfach einzusammeln.
In dieser neuen Zeit schauen viele zuerst ins Netz nach den Bewertungen anderer: Vor der Wahl des richtigen Zahnarztes, vor der Reservierung eines Restaurants, bei der Suche nach Handwerkern und vor allem vor dem Onlinekauf. Oder bei der Wahl des künftigen Arbeitgebers. Viele Suchservices ranken die Ergebnisse nicht nur nach Entfernung, sondern vor allem nach der durchschnittlichen Sternezahl. Unternehmer, die ihre Bewertungen online noch nicht kennen, sollten jetzt mal dringend nachschauen.
Zufriedene Kunden ansprechen
Diese Bewertungen muss man nicht nur passiv hinnehmen, man kann sie auch aktiv befördern. Durch spezielle Aufsteller neben der Kasse des Ladens oder des Restaurants oder durch Karten am Schlüsselbund der Monteure. Und dann braucht es nur noch die Aufforderung an den sichtlich zufriedenen Kunden mit den Worten „Würden Sie uns online bewerten? Dann können Sie das hier jetzt tun“.
Technologie gibt es schon seit 2008
Solche Aufsteller oder Karten basieren auf der sogenannten Nahfeldkommunication (kurz NFC) zwischen einem integrierten Chip und dem Smartphone der Kunden. Wer sein Handy vor Karte oder Aufsteller hält, wird direkt zur Bewertungsseite geführt, kann oft seine Sterne vergeben, ohne sich anmelden zu müssen. Sie merken, das klingt wie mit der Karte kontaktlos bezahlen – es ist die gleiche Technologie. Die gibt es seit 2008, wird aber erst jetzt um viele neue Anwendungen erweitert.
Kommentare gezielt einfangen
NFC-Chips kann man in Karten prägen, in Aufsteller einlassen, einnähen, in Armbänder einfügen, und, und, und. Sie werden vorprogrammiert. Deshalb werden versierte Nutzer auch im Zweifel mehrere Karten mit sich herumtragen, den zufriedenen Kunden immer genau jene vorhalten, wo ihnen eine weitere gute Bewertung wichtig ist. Oder denken Sie an das Restaurant: Dort können auf jedem Tisch Aufsteller platziert sein, mit deren Hilfe man nicht nur zu Google, sondern auch zu den Social Media-Kanälen des Gastgebers kommt, bei denen man sich sofort als Follower eintragen kann.
Lust zur Bewertung anderer wächst
Mit der wachsenden Bedeutung von Bewertungsportalen im Netz steigt zugleich die Bereitschaft jetzt, hier und sofort einen Dienstleister oder Verkäufer zu loben. Oder auch zu kritisieren. Damit wird auch die Akzeptanz wachsen, im Restaurant oder nach dem Handwerkerbesuch ein Feedback zu geben. Was dem einen oder anderen heute noch überflüssig vorkommt, wird mehr und mehr zum Standard. Denn die Bewertungen anderer Kunden zu kennen, ist allen wichtig. Keiner will in einer fremden Stadt das schlechteste Restaurant auswählen, keiner möchte von einem neuen Dienstleister enttäuscht werden.
Beobachten und aktiv managen
Kundenbewertungen sollte man nicht nur im Auge behalten, man kann sie auch aktiv managen, in dem man sich für Lob bedankt und auf Kritik antwortet. Aber, das ist nicht einfach: Hierbei schadet eine unfreundliche Antwort oft mehr als sie für die Richtigstellung taugt. Freundlich und bestimmt bleiben lautet die richtige Formel. Sie wollen wissen, wie man mit Kundenbewertungen am besten umgeht? Die IHK München hat dazu einen guten Überblick erarbeiten lassen. Den finden Sie zum Nachlesen hier: https://www.ihk-muenchen.de/de/Service/Recht-und-Steuern/Internetrecht/Kundenbewertungen-im-Internet/
Schon 400 Bewertungsportale bundesweit
Prüfen Sie jetzt die Bewertungen ihres Unternehmens:
- Google: Firmennamen ins Suchfeld eingeben, meistens kommt dann sofort rechts der sogenannte „My Business-Eintrag“
- TripAdvisor: Restaurant-Bewertungen, Reise-Eindrücke
- Kununu: Portal zur Arbeitgeberbewertung durch aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter
- Weitere sind Bewertet.de, golocal, Trusted Shops, ProvenExpert, Yelp, Treatwell, Booking, Holidaycheck und Expedia für Reisen, Quandoo, OpenTable, Jameda. Eigene Bewertungsofferten bieten die Onlineshops wie Amazon, eBay und Otto.
Diese Liste kann nicht vollständig sein: Insgesamt soll es im deutschsprachigen Raum rund 400 Portale geben, in denen Kunden ihre Bewertungen abgeben können. Und die Zahl wird vermutlich noch weiter steigen.
Autor:
Volksbank in Ostwestfalen – Bild © Brastock Images – adobe stock