Wer morgen noch gefunden werden will, muss sich sputen

App Icons in Cloud über Hand

Auf der weltgrößten Einkaufsplattform Internet von seinen Kunden gefunden zu werden, wird mit der zunehmenden Masse an Wettbewerbern nicht leichter. Hinzu kommt, dass die Nutzer ihre Art zu suchen permanent verändern. Im Kern geht es darum, den Trends des Suchens frühzeitig zu folgen.

Noch vor wenigen Jahrzehnten war eine Anzeige in der Tageszeitung oder in einem Fach- oder Publikumsmagazin genau das richtige Mittel, um potenziellen Kunden einen Kaufimpuls zu geben. Mit dem Start des Internets kamen dann die Suchmaschinen auf: 1995 ging Yahoo an den Start, 1996 folgte Fireball, 1997 Lycos und Google. Gut eine Generation später hat sich die Spreu vom Weizen getrennt, Google ist heute mit weitem Abstand die weltweite Nr. 1 unter den Webcrawlern.

Nutzungsverhalten verändert sich

Spannender als die Verfügbarkeit der Technologien ist jedoch deren Nutzung. Und da zeigt sich aktuell: Google büßt als Shoppingführer an Bedeutung ein. Binnen drei Jahren verlor Google neun Prozent der Anfragen nach Produkt-Informationen. Der Wert sank von 69 auf 60 Prozent. Rückgänge mussten auch die Preisvergleichs-Websites wie Idealo & Co hinnehmen; sie büßten fünf Punkte von 33 auf 28 Prozent ein. Das Interesse schwand weiter bei den Zeitschriften und Zeitungen: Hier gaben aktuell nur noch 12 von 100 Kunden im repräsentativen Global Consumer Outlook der Bundesmarktforscher von Statista.de an, diese als Quelle für Produktinfos genutzt zu haben.

Suchen per Social Media und Video

Und hier sind die Gewinner: Viele, gerade junge Kunden nutzen für ihre Suchen vermehrt andere Kanäle. Zum Beispiel das weltgrößte Videoportal Youtube. Hier suchten zuletzt 19 Prozent, vier mehr als drei Jahre zuvor. Noch stärker nutzten die User die Websites und Apps der Sozialien Medien wie Facebook, Instagram oder TikTok. Hier stieg die Nutzungsquote von 10 auf 17 Prozent zwischen 2019 und 2022. Auch langsam im Kommen sind Blogs und Podcasts; sie befriedigten zuletzt sieben Prozent aller Suchen; 2019 waren es noch fünf Prozent.

Dass viele Menschen nicht mehr nur die Suchmaschinen nutzen, um an Informationen zu kommen, dürfte drei Gründe haben: Weil alle Social Media-Dienste vor allem die Verweildauern steigern wollen, haben sie immer leistungsfähigere Suchfunktionen eingebaut. Hier zeigt sich die Affinität der aktuellen Jugend zum Bewegtbild und zum gesprochenen Wort. Und vielleicht auch eine Abkehr vom Lesen von Texten. Und zuletzt muss man erkennen, dass die Internetnutzung mittel Mobilgeräten immer noch ansteigt, ein Trend, dem die Apps gerecht werden.

Weiterhin mehrere Kanäle bespielen

Wer will, dass seine Offerten auch künftig gefunden werden, wird sich auch künftig bewegen müssen: Zum einen auf die Social Media-Plattformen zu, zum anderen in Richtung der Formate Video und Podcasts. Ein Entweder-oder kann man aktuell aber noch nicht empfehlen – wer von allen gleichermaßen gefunden werden will, wird auch künftig mehrere Kanäle bespielen müssen.


Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © fgnopporn – adobe stock