3 Mrd. Euro für Unabhängigkeit von fossiler Energie aus Russland

Schaubild regenerative Energien

Im Rahmen des EU-Innovationsfonds können ab heute wieder Vorschläge für Großprojekte eingereicht werden, die industrielle Lösungen zur Dekarbonisierung Europas entwickeln: Dank höherer Einnahmen aus der Versteigerung von Zertifikaten unter dem Emissionshandelssystem der EU stehen für die diesjährige Vergaberunde 3 Milliarden Euro bereit. Das ist doppelt so viel wie ursprünglich geplant. Entsprechend der Prioritäten des REPowerEU-Plans sollen Projekte gefördert werden, die helfen, die Abhängigkeit der EU von fossilen Brennstoffen aus Russland beenden.

Der für den Europäischen Grünen Deal zuständige Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, sagte: „Heute gilt es mehr denn je, Innovationen zu fördern und technologische Lösungen zur Bewältigung der Klimakrise und zur Stärkung der Energiesouveränität Europas ausbauen. Je schneller wir dies tun, umso schneller werden wir vor Russlands Versuchen, uns mit Energie zu erpressen, geschützt sein.“

Vier Schwerpunktthemen

Konkret werden Vorschläge für Entwicklungs- und Forschungsprojekte gesucht, die folgende Themen abdecken:

Allgemeine Dekarbonisierung (1 Milliarde Euro): zur Förderung innovativer Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien, energieintensive Industrien, Energiespeicherung oder CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung sowie Produkte, die CO2-intensive Produkte ersetzen (insbesondere CO2-arme Kraftstoffe, auch für den See- und Luftverkehr);

Innovative Elektrifizierung in Industrie und Wasserstoff (1 Milliarde Euro): zur Förderung innovativer Projekten zum Ersatz fossiler Brennstoffe in der Industrie sowie der Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff oder der Nutzung von Wasserstoff in der Industrie;

Saubere Technologie in der Fertigung (0,7 Milliarden Euro) für innovative Projekte in den Bereichen Herstellung von Bauteilen sowie Endausrüstung für Elektrolyseure und Brennstoffzellen, erneuerbare Energien, Energiespeicherung und Wärmepumpen;

Mittelgroße Pilotprojekte (0,3 Milliarden Euro) für hochinnovative Projekte im Bereich disruptiver oder bahnbrechender Technologien zur tiefgreifenden Dekarbonisierung in allen förderfähigen Sektoren des Fonds.

Bis Mitte März bewerben

Die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen steht bis zum 16. März 2023 für Projekte in EU-Mitgliedstaaten, Island und Norwegen offen. Projektanträge können über das EU-Portal für Fördermittel und Ausschreibungen gestellt werden, wo Informationen über das gesamte Verfahren verfügbar sind.

Die Antragsteller werden im zweiten Quartal 2023 über die Ergebnisse der Bewertung informiert. Die Finanzhilfen und die Unterzeichnung von Projekten werden im vierten Quartal 2023 erfolgen.

Hintergrund: EU-Innovationsfonds

Der Innovationsfonds der EU ist eines der weltweit größten Finanzierungsprogramme für die Demonstration und Vermarktung innovativer CO2-armer Technologien. Er wird finanziert durch Einnahmen aus der Versteigerung von Zertifikaten aus dem Emissionshandel der EU. Bisher gab es zwei Vergaberunden, bei denen Finanzhilfen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro bzw. 1,8 Milliarden Euro an 7 bzw. 17 Projekte vergeben wurden.

 


Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © vchalup – adobe stock