EU-Analyse sieht Ostwestfalen am Ende des vorderen Drittels

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Wie wettbewerbsfähig ist die Region Ostwestfalen? Antworten darauf finden sich in dem Index für regionale Wettbewerbsfähigkeit der 235 Regionen Europas, den die EU-Kommission gerade veröffentlicht hat. Demnach zählen Oberbayern, Hamburg, Düsseldorf und Köln (Plätze 14 bis 17) zu den wettbewerbsfähigsten Regionen in Deutschland. Ostwestfalen landet am Ende des vorderen Drittels auf Rang 59, gleichauf mit Braunschweig aber noch vor dem Großraum Hannover oder der Metropolregion Lissabon

Aus dem komplett überarbeiteten Index für regionale Wettbewerbsfähigkeit geht außerdem hervor, dass es immer noch große Unterschiede zwischen den europäischen Regionen gibt. Deutlich wird aber auch, dass die weniger entwickelten Regionen wettbewerbsfähiger geworden sind.

EU-Regionalkommissarin Elisa Ferreira betonte bei der Vorstellung der Zahlen: „Die territoriale Wettbewerbsfähigkeit ist die Fähigkeit einer Region, Unternehmen und Bevölkerung ein attraktives und nachhaltiges Umfeld zum Leben und Arbeiten zu bieten. Dieser überarbeitete Index ermöglicht uns einen tieferen Einblick in den unterschiedlichen Grad der Wettbewerbsfähigkeit in den EU-Regionen und ist ein wertvolles Instrument für eine bessere Politikgestaltung.“

Mithilfe des Rankings werde man in Brüssel bessere politische Maßnahmen ergreifen können, die den Bürgerinnen und Bürgern in den Regionen Europas attraktive und nachhaltige Lebensbedingungen bieten können. Das, so Ferreira, sei das Hauptziel der Kohäsionspolitik.

Der Wirtschaftsraum Detmold, wie OWL in Brüssel bezeichnet wird, liegt in nahezu allen untersuchten Dimensionen deutlich über dem Mittelwert aller EU-Regionen. Die Analysten sehen die besonderen Stärken des Landes zwischen Teuto und Wiehen in seiner Wirtschaftskraft sowie in der Größe seines Binnenmarktes (Kaufkraft), gute Noten bekommen die Innovationsfähigkeit und der Arbeitsmarkt. Nicht so gute Bewertungen gab es für die Einzigartigkeit der Unternehmen, die Strukturen des Gesundheitswesens sowie die höhere Bildung. In letztgenanntem Punkt sahen die Analysten die Region Ostwestfalen mit 99,4 Punkten sogar knapp unter dem europäischen Durchschnitt. Insgesamt ist OWL um zwei Plätze abgerutscht verglichen mit den vorangegangen Analysen der Regionen in 2019 oder 2016. Kleiner Trost: In Bezug auf die Stärke seines Arbeitsmarktes sowie in Bezug auf die „Basic Education“, die schulische Versorgung bis zur Sekundarstufe II, kann OWL selbst mit den Spitzenreitern des EU-Regionalrankings mithalten.

 


Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © Odua images – adobe stock