Deutschlands Heizkeller brauchen das Handwerk: Jetzt zählt jede Modernisierung

Heizungsbauer sitzt im Keller vor der Heizungsanlage zur Reparatur

Klartext für das Handwerk: Millionen Heizungen in Deutschland arbeiten ineffizient, mit fossilen Brennstoffen und voller Mängel. Die Wärmewende stockt – doch genau hier beginnt die Chance für das Handwerk. Schornsteinfeger, SHK-Betriebe und Heizungsbauer stehen bereit. Was zählt, ist jetzt: anpacken, modernisieren, beraten.

33 Millionen Wärmeerzeuger – und das Handwerk im Zentrum

Gas, Öl, Biomasse: In privaten und gewerblichen Gebäuden laufen aktuell rund 33 Millionen Wärmeerzeuger. Über 19 Millionen davon nutzen fossile Energie. Schornsteinfeger erfassen den Zustand dieser Anlagen jährlich – und schlagen erneut Alarm. Zu viele Heizungen sind technisch überholt. Energieverluste, CO₂-Ausstoß und Sicherheitsmängel sind die Folge. Der Modernisierungsbedarf ist riesig. Und genau das ist der Moment, in dem das Handwerk gefragt ist wie nie zuvor.

Beratung, Austausch, Service: Betriebe übernehmen Verantwortung

Die Zahlen liefern deutliche Signale: 85 Prozent der alten Ölheizungen und zwei Drittel der alten Gasgeräte sind über 20 Jahre alt. Doch jede ausgetauschte Anlage bringt Vorteile – für Umwelt, Kosten und Versorgungssicherheit. Mehr als die Hälfte der Gasheizungen läuft inzwischen mit moderner Brennwerttechnik. Bei Ölheizungen zieht die Entwicklung langsam nach.

Hier spielt das Handwerk seine Stärke aus. Fachkundige Beratung, passgenaue Lösungen, sauberer Einbau – das alles schafft Vertrauen. Der persönliche Kontakt überzeugt dort, wo politische Vorgaben Unsicherheit schaffen.

Wärmewende braucht Macher – und die kommen aus dem Handwerk

Verunsicherung in der Bevölkerung bremst aktuell viele Investitionsentscheidungen. Diskussionen rund um das Gebäudeenergiegesetz, uneinheitliche Fördermodelle und fehlende kommunale Wärmepläne sorgen für Stillstand.

Doch Betriebe können jetzt Haltung zeigen. Wer verständlich erklärt, welche Technik zukunftssicher ist, wer bei der Förderung unterstützt und wer die individuellen Bedürfnisse ernst nimmt, wird zum entscheidenden Partner der Energiewende.

Gerade auf dem Land bieten Hybridlösungen mit Biomasse oder die Umrüstung auf moderne Gas-Brennwerttechnik sofortige Einsparungen. Die Technologien liegen bereit – jetzt braucht es das Wissen der Profis.

Mängelrekorde zeigen: Ohne Kontrolle geht es nicht

Mehr als 830.000 Mängel an bestehenden Anlagen im Jahr 2024. Dazu über 100.000 an neuen Heizsystemen. Und rund 51.000 Mängel an Lüftungsanlagen. Diese Zahlen zeigen: Kontrolle, Wartung und Nachrüstung sind ebenso wichtig wie der Einbau.

Das Handwerk sorgt nicht nur für effiziente Technik, sondern auch für Sicherheit und Beständigkeit im laufenden Betrieb. Besonders die Schornsteinfeger sind ein unverzichtbares Frühwarnsystem für Gebäudezustand und Anlagenqualität.

ZIV fordert: Schornsteinfeger sollen flächendeckend erfassen

Noch erfasst der ZIV nur Heizsysteme auf Basis von Öl, Gas und Biomasse. Doch moderne Wärmeerzeuger – etwa Wärmepumpen oder Fernwärmeanschlüsse – fehlen bislang in der Statistik. Der Verband fordert eine Ausweitung: Schornsteinfeger könnten alle Systeme dokumentieren und damit eine verlässliche Grundlage für die kommunale Wärmeplanung schaffen. Ein weiterer Baustein für die erfolgreiche Wärmewende – aus dem Handwerk, für die Region.

Zukunft machen. Mit Fachkräften, mit Technik, mit Tatkraft.

Die Wärmewende gelingt nur mit dem Handwerk. Wer Heizungsanlagen wartet, modernisiert oder ersetzt, gestaltet aktiv die Energiezukunft. Kunden brauchen Klarheit – und die gibt es vor Ort, durch kompetente Betriebe.

 

 


Autor:
Volksbank in Ostwestfalen – Bild © HWK OWL

Helfer für Barrierefreiheit