
Nur jeder fünfte Deutsche hat Geld in Aktien, Investmentfonds oder ETFs investiert. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Statista Consumer Insights. Damit liegt Deutschland im unteren Mittelfeld des Ländervergleichs. Besonders weit verbreitet ist der Besitz von Wertpapieren dagegen in Südkorea, Indien und China. In vielen asiatischen Ländern gibt es weniger ausgebaute staatliche Rentensysteme. Menschen sorgen also privat stärker für ihre Altersvorsorge vor; Aktien und Fonds sind dabei ein verbreitetes Mittel. In Deutschland ist der Besitz von Wertpapieren dagegen eher in oberen Einkommensschichten verbreitet.
Je höher das Einkommen, desto verbreiteter ist in Deutschland der Besitz von Aktien. Das zeigt die Statista-Grafik mit Daten des Deutschen Aktieninstituts (DAI). So ist jeder Zweite mit einem Netto-Einkommen von über 4.000 Euro im Monat am Aktienmarkt aktiv. Bei einem Einkommen von unter 2.000 Euro ist es hingegen nur jeder Zehnte. Hier die Anteile nach Netto-Monatsgehältern: unter 2.000 Euro 10,0 Prozent, 2.000 bis 3.000 Euro 23,4 Prozent, 3.000 bis 4.000 Euro 34,2 Prozent, über 4.000 Euro 48,9 Prozent.
Jeder Zweite unter den Gutverdienern
Der Besitz von Wertpapieren hat in den vergangenen Jahren insgesamt zugenommen. In den unteren Einkommensgruppen die Aktienanlage im Jahr 2024 allerdings rückläufig. Laut Deutschem Aktieninstitut ist das gestiegene Preisniveau nach einer Inflationsphase ist ein möglicher Grund dafür, dass lediglich in der Einkommensgruppe über 4.000 Euro der Besitz von Wertpapieren steigt.
Aktienfonds und ETFs gewinnen an Popularität
Die Zahl der Menschen in Deutschland, die Anteile an Aktienfonds oder Exchange Traded Funds (ETFs) besitzen, liegt 2024 bei rund acht Millionen. Gegenüber 2014 ist das ein Zuwachs von rund 3,7 Millionen und fast eine Verdoppelung, wie die Statista-Analysten auf Basis von Daten des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zeigen. Reine Aktien-Investments sind im selben Zeitraum dagegen unbeliebter geworden: Die Zahl der reinen Aktienanleger sank in den vergangenen zehn Jahren von 2,47 auf 1,66 Mio. Die Verbreitung von gemischtes Anlage-Portfolio aus Aktien und Aktienfonds sowie ETFs hat zugenommen: von 1,67 Mio. auf 2,52 Mio. Anlegern.
ETFs bei den Jüngeren sehr beliebt
ETFs haben sich in den vergangenen Jahren als Form der Aktienanlage etabliert. 3,5 Millionen Anleger besitzen einen oder mehrere ETFs. Traditionelle Fonds, die im Gegensatz zu ETFs eine aktive Auswahl an Aktienwerten betreiben, werden von 7,9 Millionen Anlegerinnen und Anlegern gehalten. ETFs sind besonders bei jungen Menschen beliebt: Fast jeder zweite ETF-Sparer ist unter 40 Jahre alt, bei den aktiv gemanagten Fonds ist es dagegen nur jeder vierte.
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Volksbank in Ostwestfalen – Bild © : czchampz – adobe stock