Camping – Motor für Regionen und Wirtschaft

Wohnmobil auf Campingplatz in Deutschland mit Zelt.

Camping boomt in Deutschland. Im Jahr 2023 erreichten Campingplätze inklusive Wohnmobilstellplätze neue Rekordzahlen: 42,3 Mio. Übernachtungen – ein Plus von +5,2 % gegenüber 2022 und +18,2 % gegenüber 2019. Diese beeindruckende Entwicklung verleiht dem Campingtourismus enorme wirtschaftliche Relevanz.

Milliardenumsätze durch Campingtourismus

Eine Studie des dwif im Auftrag des CIVD zeigt: Campingtouristen generieren einen Bruttoumsatz von rund 12,55 Mrd. € in Deutschland. Das setzt sich zusammen aus:

  • 5,00 Mrd. € Ausgaben in den Regionen (Gastronomie, Freizeit, Einzelhandel)
  • 4,00 Mrd. € Fahrtkosten
  • 3,56 Mrd. € Investitionen in Ausrüstung, Fahrzeuge und Zubehör.

Diese Zahlen belegen: Camping beeinflusst Zulieferer, Stellplatzbetreiber, Gastronomie und Mobilitätsanbieter gleichermaßen.

Camping boomte schon vor der Pandemie

Im Jahr 2022 wurde mit Campingtourismus ein Umsatz von mehr als 18,1 Mrd. € erzielt – ein Zuwachs von fast 20 % gegenüber dem Vorjahr. Damit stützt sich der Trend auf hohe Nachfrage, nicht nur auf kurzfristige Corona-Effekte.

Regional verstärkte Wirkung

Aus dem Gesamtumsatz von 18 Mrd. € fließen etwa 6,4 Mrd. € direkt in Urlaubsregionen. Höchstleistungen verzeichnen beliebte Destinationen wie Fränkisches Seenland oder Lausitzer Seenland – klassische Camping-Hotspots.

Entwicklung, Qualität und Preise

Camping ist längst mehr als Outdoor-Abenteuer. Moderne Campingplätze bieten Sanitäranlagen, WLAN, Restaurants oder Hundebetreuung. Die Nachfrage treibt Qualität und Preise. 2023 stiegen Stellplatzgebühren um 9 %, Platzpreise um 6,6 % – schneller als die Inflation mit 5,9 %. Durchschnittlich zahlt man derzeit 27,52 €/Nacht in Deutschland, europaweit im oberen Mittelfeld.

Camping als Industrie mit Zukunftschancen

Der Fahrzeugbestand wächst: rund 1,4 Mio. Campingfahrzeuge in Deutschland, darunter über 420 000 Reisemobile und 620 000 Caravans. Camping wird damit zur festen Säule im Tourismus. Innovation wächst: Glamping, Indoor-Camping oder Komfort-Module. Discounter und Fachhandel liefern Ausrüstung. Große Player wie Lidl oder Aldi treten in Konkurrenz zu spezialisierten Händlern.

Camping als Wirtschaftskraft

Camping in Deutschland ist ein stabiler Wirtschaftsfaktor. Es verbindet Naturerlebnis mit Kaufkraft – regional, saisonal und national. Unternehmer aller Branchen profitieren: Gastronomie, Hotellerie, Mobilität und Handel. Nachhaltige Konzepte und hochwertige Infrastruktur stärken den Wirtschaftsstandort.

Camping-Produkte zeigen positiven Wachstumstrend. Infrastruktur‑Investitionen rechnen sich. Die Politik ist aufgerufen, Investitionen in Plätze und Straßen zu fördern – klarer Impuls für ländliche Regionen. Campingtourismus bleibt wirtschaftlicher Wachstumstreiber mit Potenzial.


Autor:
Volksbank in Ostwestfalen – Bild © Barish Baur – adobe stock

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