
Immer mehr Menschen erhalten in Deutschland die Anerkennung ihres ausländischen Berufsabschlusses – ein wichtiges Zeichen in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels. Besonders häufig stammen die erworbenen Qualifikationen aus der Türkei.
79.104 Personen erhielten im Jahr 2024 in Deutschland die Anerkennung ihres ausländischen Berufsabschlusses – so viele wie nie zuvor seit Beginn der Erfassung durch das Statistische Bundesamt im Jahr 2016. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um rund ein Fünftel gestiegen. Die meisten der im Jahr 2024 anerkannten Berufsqualifikationen hatten die Antragsteller in der Türkei erworben, gut 9.200. Dahinter folgten die Ukraine und Tunesien als Ausbildungsländer mit 6.400 beziehungsweise 5.300 positiven Bescheiden.
Gesundheitsberufe ganz weit vorne
Am häufigsten erkannten die deutschen Behörden Pflegefachkräfte an – 41 Prozent aller positiven Bescheide entfielen auf diesen Beruf. Mit einigem Abstand auf Platz zwei machten Ärzte rund 14 Prozent aller validierten Abschlüsse aus. Auf den Rängen drei bis fünf folgten Ingenieure (6 Prozent), Lehrer (4 Prozent) und Physiotherapeuten (3 Prozent). Über alle Berufe hinweg stammten rund sechs von zehn der anerkannten Qualifikationen von Frauen.
Politik sollte Anerkennung weiter beschleunigen
Dass immer mehr ausländische Berufsabschlüsse in Deutschland anerkannt werden, ist erfreulich – schließlich ist die hiesige Wirtschaft aufgrund des demografischen Wandels auf den Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland angewiesen. Nun gilt es, darauf aufzubauen und die Anerkennungsprozesse weiter zu beschleunigen, zum Beispiel durch effizientere Abläufe mithilfe von künstlicher Intelligenz. In ihrem Koalitionsvertrag strebt die neue Bundesregierung eine maximale Bearbeitungsfrist von acht Wochen an – für die Unternehmen in der Region wäre das ein wichtiges Signal. Denn die Firmen hätten dann mehr Planungssicherheit, wenn es darum geht, ihre freien Stellen schnell und mit den bestmöglichen Kandidaten zu besetzen.
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Volksbank in Ostwestfalen – Bild © : iwd