
Geht es nach dem aktuellen „World Happiness Report“ der Vereinten Nationen, sind die Menschen in Nordeuropa mit ihrem Leben am zufriedensten. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass die Bevölkerung in den nordischen Ländern ihre Mitmenschen für besonders großzügig und ehrlich hält. Finnland, Dänemark, Island und Schweden belegen im Glücksatlas der Vereinten Nationen die ersten vier Plätze, Norwegen folgt auf Rang sieben. Deutschland belegt Rang 22 von insgesamt 147 Staaten.
Im Osten glücklicher – im Westen unglücklicher
Generell dominieren die westlichen Industriestaaten die Top 20 des Lebenszufriedenheits-Rankings, mit Costa Rica (Platz sechs) und Mexiko (Platz zehn) finden sich dort aber auch zwei lateinamerikanische Staaten. Gegenüber dem ersten Report, in dem die Zufriedenheit im Zeitraum 2005 bis 2010 erfasst wurde, sind vor allem die Menschen in Mittel- und Osteuropa glücklicher geworden. In den westlichen Industrieländern nahm die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben dagegen eher ab, am stärksten in Kanada, der Schweiz und den USA. Die US-Bürger vergaben zuletzt im Schnitt 6,72 Punkte, was nur für Rang 24 reicht – zwei Plätze hinter Deutschland.
Indikator Großzügigkeit
Auch wenn der „World Happiness Report“ allein auf der individuellen Einschätzung durch die Befragten beruht, wird die Lebenszufriedenheit den Autoren zufolge doch nachweislich durch Faktoren wie die Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung, die Lebenserwartung oder die Freiheitsrechte im jeweiligen Land beeinflusst. Als weiteren wichtigen Faktor heben die Forscher im aktuellen Bericht die Großzügigkeit hervor – wer beispielsweise freigiebig spendet, mache nicht nur die Begünstigten, sondern auch sich selbst glücklich.
Indikator Ehrlichkeit
Zudem spielt es offenbar auch für die eigene Lebenszufriedenheit eine Rolle, wie großzügig und ehrlich man seine Mitmenschen einschätzt. Der Report macht das an folgendem beispielhaften Indikator fest: In den nordeuropäischen Ländern sowie in den Niederlanden halten die Befragten die Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittlich hoch, dass sie ihre verlorene Geldbörse zurückbekämen, wenn andere – Nachbarn, Fremde oder die Polizei – diese fänden. Bei diesem Kriterium schafft es auch Deutschland auf die vordersten Plätze – in die Ehrlichkeit der Polizei und der Nachbarn haben die Menschen hierzulande das dritt- beziehungsweise sechstgrößte Vertrauen aller befragten Nationen.
Autor:
Volksbank in Ostwestfalen – Bild © iwd