In der Region Ostwestfalen fehlen vor allem Hausärzte

  1. Homepage
  2. Gesundheit
  3. In der Region Ostwestfalen fehlen vor allem Hausärzte
Hand eines Arztes legt sich auf die Hand eines Patienten

Gibt es genügend Ärzte in unserer Region? Das Landesamt für Gesundheit und Arbeitsschutz Nordrhein-Westfalen (LfGA NRW) bietet auf seiner neuen Webseite unter https://url.nrw/dashboard.lfga einen Überblick über die vertragsärztliche Versorgung in Nordrhein-Westfalen. Die Zahlen beschreiben den aktuellen Status: Demzufolge hat Ostwestfalen vor allem ein Problem in der Versorgung mit Hausärzten. Von Espelkamp bis Rietberg sind 128 Kassensitze derzeit unbesetzt, der Versorgungsgrad beträgt im Mittelwert 91,5. Besonders gut ist die Versorgung in Espelkamp, Bünde und Minden, wo der Versorgungsgrad über 100 Prozent liegt. Schlusslichter in der Region sind Rheda-Wiedenbrück und Löhne mit einem Versorgungsgrad von 70,1 beziehungsweise 76,5 Prozent. Kinder- und Jugendärzte fehlen nur im Kreis Minden-Lübbecke. Dort sind 3,5 Sitze frei.

Datengrundlage für dieses Dashboard sind die Bedarfsplanungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) Nordrhein und Westfalen-Lippe, die grafisch aufbereitet wurden. Die Bedarfsplanungsdaten stellen dar, wie viele Vertragsärztinnen und -ärzte einer Fachrichtung in einer Region tätig sind, welche Gebiete für eine zusätzliche Niederlassung gesperrt sind oder wo Niederlassungsmöglichkeiten bestehen. Das neue Dashboard „Vertragsärztliche Versorgung in Nordrhein-Westfalen (NRW): Bedarfsplanung“ stellt diese Informationen für elf Facharztgruppen zur Verfügung. Das Dashboard zeigt jedoch nur die Differenz zwischen Plan und Ist; es zeigt aber nicht auf, wo Patienten unverhältnismäßig lange auf Termine warten müssen.

Gemeinsame Grundlage für den Dialog

„Mit dem neuen Angebot können die Bürgerinnen und Bürger jetzt auf einen Blick online sehen, wie sich die Versorgung in den Facharztgruppen, die für die wohnortnahe Versorgung besonders relevant sind, in Nordrhein-Westfalen und in ihrer jeweiligen Region darstellt. Das schafft eine gemeinsame Grundlage für den Austausch über die aktuelle Versorgungssituation vor Ort“, erklärt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

Datenquelle für Politik, Ärzte und Bürger

„Mit dem Dashboard zur vertragsärztlichen Versorgung tragen wir zur Übersichtlichkeit der ambulanten Versorgung in Nordrhein-Westfalen bei. Das Angebot richtet sich sowohl an interessierte Bürgerinnen und Bürger als auch an die Kommunen und die Fachöffentlichkeit“, sagt Dr. Simone Gurlit, Präsidentin des LfGA NRW.

Grundlage für Bedarfsplanung

Mit der sogenannten Bedarfsplanung wird bundeseinheitlich geregelt, wo sich Vertragsärztinnen und -ärzte mit einer eigenen Praxis niederlassen dürfen. Die regionale Umsetzung dieser Planung erfolgt durch die Kassenärztlichen Vereinigungen, die im Einvernehmen mit den Krankenkassen einen Bedarfsplan zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung aufstellen.

Vergleich der Regionen möglich

Auf dem neuen Dashboard wird die Versorgungssituation in folgenden Arztgruppen dargestellt: Hausärztinnen und -ärzte, Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte, Frauenärztinnen und -ärzte, HNO-Ärztinnen und -ärzte, Augenärztinnen und -ärzte, Urologinnen und Urologen, Hautärztinnen und -ärzte, Psychotherapeutinnen und -therapeuten, Nervenärztinnen und -ärzte, Chirurginnen und Chirurgen sowie Orthopädinnen und Orthopäden (beide Arztgruppen werden gemeinsam beplant). Die Daten können nach verschiedenen Indikatoren (Versorgungsgrad, Planungsbereich und Niederlassungsmöglichkeiten) gefiltert werden. Zudem können die Daten der Regionen miteinander verglichen werden.

 


Autor:
Volksbank in Ostwestfalen – Bild © Chinnapong – adobe stock

Helfer für Barrierefreiheit