Bußgelder im Ausland: Was Reisende wissen müssen

  1. Homepage
  2. Tourismus
  3. Bußgelder im Ausland: Was Reisende wissen müssen
Beamte der Guardia Civil beobachten den Verkehr auf einer Autobahn an einem regnerischen Tag.

Wer mit dem Auto ins europäische Ausland reist, sollte sich mit den dortigen Verkehrsregeln vertraut machen. Verstöße können nicht nur teuer werden, sondern auch unangenehme Folgen nach sich ziehen.

Hohe Strafen bei Verkehrsverstößen

In vielen europäischen Ländern fallen die Bußgelder deutlich höher aus als in Deutschland. Beispielsweise kostet eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h in Norwegen ab 585 Euro, in den Niederlanden ab 195 Euro und in Dänemark ab 135 Euro. Auch Rotlichtverstöße werden streng geahndet: In Kroatien ab 390 Euro, in den Niederlanden ab 300 Euro und in Dänemark ab 270 Euro.

Grenzüberschreitende Vollstreckung

Bußgelder aus dem EU-Ausland können in Deutschland vollstreckt werden, wenn sie die Bagatellgrenze von 70 Euro überschreiten. In Österreich liegt diese Grenze bereits bei 25 Euro. Das Bundesamt für Justiz in Bonn ist für die Vollstreckung zuständig. Verstöße wie Geschwindigkeitsüberschreitungen, Alkohol am Steuer oder das Überfahren roter Ampeln können somit auch nach der Rückkehr aus dem Urlaub Konsequenzen haben.

Schnelles Handeln kann sich lohnen

Einige Länder gewähren Rabatte bei schneller Zahlung des Bußgeldes. In Italien reduziert sich die Strafe um 30 Prozent, wenn sie innerhalb von fünf Tagen beglichen wird. In Frankreich kann das Bußgeld bei Zahlung innerhalb von 15 Tagen von 135 Euro auf 90 Euro sinken. Es ist ratsam, die Zahlungsmodalitäten genau zu prüfen und gegebenenfalls schnell zu handeln.

Einspruchsmöglichkeiten und Halterhaftung

Gegen Bußgeldbescheide aus dem Ausland kann Einspruch eingelegt werden. Allerdings ist dies oft mit Aufwand und Kosten verbunden. In vielen EU-Ländern gilt die Halterhaftung, das heißt, der Fahrzeughalter haftet für Verkehrsverstöße, auch wenn er nicht selbst gefahren ist.

Verkehrsverstöße im Ausland können teuer und langwierig sein. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, sollten sich Reisende vorab über die Verkehrsregeln im Urlaubsland informieren und Bußgelder ernst nehmen. Schnelles Handeln und gegebenenfalls rechtlicher Beistand können helfen, die Folgen zu minimieren.

 


Autor:
Volksbank in Ostwestfalen – Bild © raulbachiller – adobe stock

Helfer für Barrierefreiheit