Wer schon länger vergeblich nach Fachkräften sucht, obwohl der Markt solche bietet, sollte einmal die Ansprache möglicher Bewerber und Bewerberinnen unter die Lupe nehmen. Denn ein enger werdender Markt bringt viele neue Ideen ans Licht.
Noch nicht ganz ausgedient hat die klassische Stellenanzeige in der Lokal- oder Regionalzeitung. Sie erlebt aktuell fast eine Renaissance. Aber nur als Magnet, der Interessenten ins Internet ziehen soll. Deshalb werden viele Stellenanzeigen dort auch kürzer, knackiger, schreiben nur noch kurz und lenkt das Interesse dann in die Website des Unternehmens.
Anzeige führt ins Netz
Denn dort ist ganz viel Raum, der wenig kostet. Und der wird immer häufiger genutzt für einen eigenen Karrierebereich. Die Besten beschreiben Ihr Unternehmen aus Sicht der Arbeitnehmer, zeigen authentische Bilder oder besser noch kurze Videos aus ihrer Arbeitswelt, lassen Mitarbeiter zu Wort kommen und breiten ihre Vorteile aus.
Wertewelt beschreiben
Dabei sollten auch die Werte des Unternehmens nicht zu kurz kommen. Denn viele denken weiter oder tun freiwillig mehr ohne ausreichend darüber zu reden. Ostwestfalen halt. Arbeitgeber sollten nicht versäumen zu sagen, wenn sie sich besonders der Umwelt verpflichtet fühlen, hohe soziale Ansprüche pflegen oder im Umgang miteinander selbstbestimmter und freier denken und handeln als andere. Solche Werte können den entscheidenden Unterschied ausmachen, wenn es gilt, dem Wettbewerb Fachkräfte abzujagen. Einer Studie der Recruiting-Plattform Glassdoor zufolge achten vier von fünf Bewerbern auf die Unternehmenswerte, bevor sie eine Bewerbung abschicken.
Den richtigen Ton treffen
Bei den Stellenanzeigen (den kleinen in der Presse und den großen im Netz) zählt auch die Tonality. Die Unternehmen entscheiden, ob sie sich für eine formale oder eine lässigere Ansprache entscheiden, für ein Sie oder ein Du, für ein Wir oder eine strikte Trennung von oben und unten. Das ist von Branche zu Branche sehr unterschiedlich, was aber nicht dagegenspricht, sich in seine Branche anders darzustellen als der Wettbewerb.
Authentisch bleiben
Wichtig auch: der Inhalt. Gefragt ist eine möglich authentische Beschreibung des Unternehmens. Werbegeschwätz und Schönfärberei sollten dringend vermieden werden. Positiv gepolte Texterinnen und Texter können leicht aus einem patriarchischen Chef eine starke Führung mit klaren Zielvorgaben machen.
Gestaltung optimieren
Nicht zuletzt spielt die Gestaltung eine große Rolle. Ist sie innovativ oder gar flippig? Oder eher klassisch, schlimmer noch altbacken? Zu groß ist selten gut, zu klein in der Regel schädlich. Die Stellenausschreibung – ob in der Presse oder im Netz – ist der erste Magnet für neue Kräfte. Das macht sie so wichtig. Dass danach noch mehr kommen muss, dürfte vielen klar sein. Aber das ist dann ein anderes Thema, bei dem jede HR-erfahrene Werbeagentur schnell helfen kann.
Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © Daniel Ernst – adobe stock