Klimafolgen beschäftigen derzeit Immobilienbesitzer

Hochwasser Immobilien

Auch an der Immobilienwirtschaft und ihren Investoren gehen die Bilder von Starkregen und Verwüstungen nach Überflutungen nicht aus dem Kopf. Hinzu kommt, dass sich alle Meteorologen einig sind: Extremwetter kann es künftig an jedem Ort des Landes geben. Doch was sollten Immobilieneigentümer jetzt tun?

Augenfälligste Risiken des Klimawandels ist der Schutz vor den Folgen von Starkregen und Hagel. Im ersten Schritt gilt es, einen Status in drei Themenfeldern zu erarbeiten:

  1. Technischer Schutz vor den Folgen
    • Gibt es eine Rückstauklappe im Abwassersystem des Hauses und funktioniert diese auch noch?
    • Wie tief liegt das Gebäude im Gelände? Ist es besonders gegen Überflutungen gefährdet
    • Wie kann man sich schützen, z.B. durch Sicherung oder Erneuerung der Kellereingänge, der Kellerfenster gegen Starkregen und/oder Fluten?
    • Einbau von Schutzeinrichtungen in ebenerdigen Türen
    • Regelmäßige Kontrolle, Reinigung und Instandhaltung der Regenrinnen oder der wasserabführenden Rinnen in z.B. gepflasterten Flächen.
  2. Finanzieller Schutz vor den Folgen
    • Wie steht es um die Versicherung von Gebäude und Hausrat, Ist eine Deckung gegen sogenannte „erweiterte Naturgefahren“ wie Hochwasser, Starkregen, Schneedruck, Lawinen, Erdrutsch, Erdsenkungen und Erdbeben vereinbart?
    • Wird sie als sinnvoll und tragbar empfunden oder kann sie durch technische Maßnahmen kompensiert werden?
  • Informeller Schutz vor den Folgen
    • Immobilienbesitzer sollten auch vor Augen haben, die Mieterinnen und Mieter mit in das Thema Schutz vor Naturgefahren einzubeziehen, vielleicht einen Info- und Diskussionsabend ansetzen.
    • Dabei könnte man auch besprechen, wie man durch einfache Maßnahmen, wertvollen Besitz besser schützt. Denn wem seine Fotoalben lieb sind, sollte sie vielleicht nicht im Keller aufbewahren.
    • Hilfreich können auch die Nutzung von Warn-Apps (Nina, Katwarn, Wetter.de u.a.) oder der Aufbau von Telefonketten zu sein, um sich bei Bedarf schnellstmöglich warnen zu können.

In erster Linie geht es darum, seine spezifischen Risiken besser einschätzen zu können. Zur Rate ziehen sollte man je nach Objektgröße die Fachhandwerker oder Fachplaner.

Im zweiten Schritt sollte abgestimmt mit der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) und/oder mit den Mietern die Umsetzung von Maßnahmen erfolgen.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bietet eine kostenlose Hotline unter 0211-3809 300. Das Verbrauchertelefon Abwasser ist montags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr, dienstags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr besetzt. Und auch über die E-Mail abwasser@verbraucherzentrale.de zu erreichen. Einen ersten Überblick gibt die Website https://www.abwasser-beratung.nrw/schutz-vor-starkregen. Die Verbraucherzentrale bietet zudem Online- und Präsenzseminare an.

Wer stärker in das Thema Klimafolgenanpassung von Immobilien einsteigen will, sollte jetzt auch schon über den Einbau von Klimageräten nachdenken. Denn häufige vorkommende langanhaltende Hitze ist eine weitere Herausforderung für Hausbesitzer und Vermieter.

 


Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © Daniel Nimmervoll – adobe stock