Digitalisierung ist Schlüssel für mehr Einkauf in der Innenstadt

Frau beim shoppen

Ausgestorben, veraltet und abgehängt, so zeigen sich heute nicht wenige Innenstädte. Von 2014 bis 2020 fiel die stationäre Einkaufsfrequenz um 20 Prozent bei gleichbleibenden Ausgaben pro Einkauf, ermittelte der HDE Standortmonitor 2021. Im Vergleich zu der Zeit vor Corona haben die Innenstädte sogar bis zu 40 Prozent Kunden verloren. Aktuell sind laut dem Handelsverband Deutschland rund 120.000 Geschäfte von einer Schließung bedroht.

Innenstädte sind nach wie vor ein Ort der Vernetzung, wo Menschen sich miteinander austauschen, kulturelle und gastronomische Angebote nutzen und einkaufen. Der Einkauf swtellt altersübergreifend das Hauptmotiv für einen Besuch in der Innenstadt dar. Das hat das IFH KÖLN 2020 ermittelt. Laut einer Studie von Bitkom-Research kaufen sogar 57 Prozent bewusst bei lokalen Handelsunternehmen, um sie zu stützen.

Kunden erwarten mehr

Gegen das Sterben der Innenstädte kann Digitalisierung helfen. Ziel muss es sein, die Vorteile des Online-Shoppings mit denen des Einkaufs vor Ort zu verknüpfen. Denn die Kundschaft erwartet heute mehr Nutzfreundlichkeit, eine höhere Schnelligkeit und eine bessere Verfügbarkeit vom Geschäft um die Ecke.

Durch den Einsatz von digitalen Gadgets wie Tablets mit interaktiven Produktbeschreibungen oder VR-Optionen und kann auch der lokale Handel das Erlebnis stärken. Durch virtuelle Ladenrundgänge und eine Echtzeit-Anzeige der verfügbaren Waren kann der Besuch im Laden besser geplant und Shopper in den Laden gelockt werden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten zeigt das Kompetenzzentrum Handel (https://kompetenzzentrumhandel.de/).

Hilfe der Politik nötig

Viele stationäre Händler können mangels Ressourcen die technologische Transformation ihrer Unternehmen nicht vorantreiben. Sie sind auf Unterstützung der Politik angewiesen. Von Maßnahmen wie Steuervergünstigungen, besseren Abschreibungen oder Zuschüssen, die Investitionen in die Digitalisierung am Point of Sale ermöglichen, würden nicht nur die Unternehmen profitieren, sondern aufgrund der Sogkraft des Einzelhandels die gesamte Innenstadt.

Miteinander gefragt

Mit dem Ausbau von Highspeed-Internet und dem Angebot an frei verfügbarem WLAN können die Kommunen die Attraktivität der Innenstädte steigern. Und Wirtschaft, Verbände, Kommunen, Kultur und das Stadtmarketing sollten sich zusammensetzen, ein übergreifendes Konzept entwickeln. Seit 2019 fördert der Bund bereits Modellprojekte für Smart Cities. Dabei können deutsche Städte, Kreise und Gemeinde 10 Jahre lang Smart City-Strategien und ihre Umsetzungsmöglichkeiten erproben. Spannend ist auch das vom HDE mitinitiierte Projekt „eBay Deine Stadt“, im Netz zu finden unter https://www.ebayinc.com/stories/press-room/de/ebay-deine-stadt-start-einer-bundesweiten-initiative-zur-einrichtung-lokaler-online-marktpl%C3%A4tze/.

 


Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © Jelena – adobe stock