Bundeskabinett beschließt ersten Klima- und Transformationsfonds

Gerüst am Haus wo das Dach Isoliert wird

Das Kabinett hat im Umlaufverfahren den Entwurf des Wirtschaftsplans 2024 und den Finanzplan bis 2027 zum Sondervermögen „Klima- und Transformationsfonds“ (KTF) beschlossen. Der Wirtschaftsplan des KTF ist Teil des Bundeshaushalts und wird nun zusammen mit dem Haushaltsentwurf 2024 in das parlamentarische Verfahren eingebracht. Für die Förderung der Energiewende, des Klimaschutzes und der Transformation sollen von 2024 bis 2027 insgesamt 211,8 Milliarden Euro zur Verfügung stehen.

Der KTF ist ein wichtiges Instrument zur Finanzierung der Energiewende und des Klimaschutzes. Mit diesem Sondervermögen unterstützt die Bundesregierung insbesondere die energetische Gebäudesanierung, die Dekarbonisierung der Industrie sowie den Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Elektromobilität und der Ladeinfrastruktur. Auch der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft sowie ab 2024 die Förderung der Halbleiterproduktion werden zukünftig aus dem KTF gefördert. Die Halbleiterproduktion hat eine hohe Relevanz für klimaneutrale Technologien – und damit für eine erfolgreiche Transformation der deutschen Wirtschaft hin zur Klimaneutralität.

Über 200 Mrd. in drei Jahren

Insgesamt werden zwischen 2024 und 2027 für die Aufgaben des KTF rund 211,8 Milliarden Euro bereitgestellt. Davon sind rund 63,5 Milliarden Euro für die Entlastungen von Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen, rund 60,7 Milliarden Euro für die Gebäudeförderung, rund 18,6 Milliarden Euro für den Aufbau der Wasserstoffindustrie, rund 13,8 Milliarden Euro zur Förderung der Elektromobilität und 12,5 Milliarden Euro für die Eisenbahninfrastruktur vorgesehen.

Fast 58 Mrd. für 2024 eingeplant

Im Jahr 2024 sollen die geplanten Programmausgaben bei rund 57,6 Milliarden Euro liegen, rund 21,6 Milliarden Euro über den Soll-Ausgaben des Jahres 2023. Förderschwerpunkt wird der Gebäudebereich (Sanierung und Neubau) mit rund 18,9 Milliarden Euro. Vorgesehen sind außerdem rund 12,6 Milliarden Euro für die EEG-Förderung, die seit dem 1. Juli 2022 vollständig aus Bundesmitteln finanziert wird. Und 4,7 Milliarden Euro für die Weiterentwicklung der Elektromobilität inklusive des Ausbaus der Ladeinfrastruktur sowie 4 Milliarden Euro für Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur. Weitere 4 Milliarden Euro sind für die Förderung der Halbleiterproduktion, 3,8 Milliarden Euro für den Aufbau der Wasserstoffindustrie und 2,6 Milliarden Euro an Entlastungen für besonders energieintensive Unternehmen (Strompreiskompensation) vorgesehen.

Refinanzierung auf drei Säulen

Der KTF finanziert sich aus eigenen Einnahmen. Für 2024 kommen rund 19,1 Milliarden Euro aus den Erlösen des Europäischen Emissionshandels sowie der CO2-Bepreisung im Rahmen des nationalen Emissionshandels. Geplant ist zudem eine Globale Mehreinnahme von 9,3 Milliarden, die sich aus erwarteten Mehreinnahmen und Minderausgaben des Jahres 2023 zusammensetzt. Hinzu kommt eine Rücklage, die sich Anfang 2024 auf rund 70,7 Milliarden Euro beläuft. Eine Zuweisung aus dem Bundeshaushalt ist im gesamten Finanzplanungszeitraum nicht vorgesehen.

 


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Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © Mr. Stock – adobe stock