Bund verstärkt Anstrengungen zur Klimaanpassung vor Ort

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Extremwetter und seine Folgen werden immer häufiger: Das zeigt auch die aktuelle Hochwasserlage in Deutschland. Schreitet der Klimawandel fort, werden auch extreme Wetterereignisse häufiger. Und sie fallen heftiger aus. Doch: Was tut die Bundesregierung, um sich dem Klimawandel zu stellen? Welche Hilfen gibt es für Kommunen und andere öffentliche Einrichtungen?

Extremwetterlagen und ihre Folgen können Menschen und Wirtschaft schwerwiegende Schäden zufügen. Sie können Verkehrs- und Versorgungsinfrastrukturen an ihre Grenzen bringen oder zu temporären Ausfällen führen. Den Auswirkungen des Klimawandels müssen wir uns stellen, sind sich Experten wie Politiker einig. Nichts zu tun würde unnötigen Schaden anrichten und langfristig auch höhere Kosten verursachen.

Schutzprogramm gegen Hochwasser

Die Bundesregierung wird zusammen mit den Ländern das Hochwasserschutzprogramm zügig vorantreiben. Dazu brauche es starke Deiche und einen schlagkräftigen Katastrophenschutz, aber auch mehr intakte Natur, so Bundesumweltministerin Steffi Lemke. „Gesunde Ökosysteme, intakte Wälder, Auen und Moore können mehr Wasser aufnehmen als beschädigte Ökosysteme.“ Denn entsiegelte Böden sind aufnahmefähiger als mit Beton versiegelte Flächen. „Mit einem milliardenschweren Naturschutzprogramm arbeiten wir daran, dies schnell umzusetzen.“ Außerdem müsse der vorsorgende Hochwasserschutz gestärkt werden, forderte Lemke. Vor zehn Jahren wurde nach den verheerenden Hochwassern an Donau und Elbe das Nationale Hochwasserschutzprogramm von Bund und Ländern erarbeitet. Es gilt weiterhin, den Flüssen mehr Raum zu geben, damit sie sich bei Hochwasser ausbreiten können, ohne Menschen und ihren Besitz zu bedrohen.

Zentrum KlimaAnpassung bietet Rat

Immer mehr Städte und Gemeinden erarbeiten Konzepte für Extremwetter – zum Beispiel mit Hilfe von sogenannten Klimaanpassungsmanagern und -managerinnen. Zwar wächst in der Forschung das Wissen über den ⁠Klimawandel⁠ und dessen Auswirkungen. Zugleich fehlt vor Ort oft noch das Wissen darum, was zu tun ist. Welches sind die wichtigen Vorsorge- und Klimaanpassungsmaßnahmen? Und wie sind sie in den eigenen Planungsprozess zu einzubinden?

Das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) in Berlin gibt Rat. Es ist vom Bund dafür eingerichtet, Kommunen und auch sozialen Einrichtungen zur Seite zu stehen. Es unterstützt bei der Entwicklung, Umsetzung und Monitoring integrierter Klimaanpassungskonzepte. Es berät ebenfalls bei langfristigen Entscheidungen über Investitionen in den Schutz der kommunalen Infrastruktur wie Straßen, Kanalisation oder öffentlicher Gebäude.

Das Beratungsangebot gilt nicht nur für Kommunen, sondern auch für soziale Einrichtungen, wie etwa Krankenhäuser, Pflege- und Altenheime, Kindergärten, Schulen, Geflüchteten- und Obdachloseneinrichtungen. Denn auch hier sind Klimaanpassungsmaßnahmen notwendig – zum Beispiel zum Hitzeschutz. Das Zentrum KlimaAnpassung unterstützt beim Aufbau von Wissen, bei der Auswahl und Nutzung von Fördermitteln, bei der Aus- und Fortbildung von Personal sowie bei Austausch und Vernetzung vor Ort zur Umsetzung von Projekten.

Forschung zum Klimawandel

Die Bundesregierung fördert zudem Forschungsvorhaben zum Klimawandel. Zum Beispiel dazu, wie sich der Klimawandel auf die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen auswirkt. Ebenso fördert sie Forschungsprojekte, die untersuchen, wie Städte und Gemeinden ihr Risikomanagement verbessern können. Das gilt vor allem hinsichtlich extremen Niederschlagsereignissen, großflächigen Überschwemmungen oder langanhaltenden Dürreperioden. Die Bundesregierung fördert zudem Forschungen dazu, wie Städte und Regionen widerstandsfähiger gegenüber Klimaveränderungen werden können. Dabei sollen sie gesellschaftliche Bedürfnisse berücksichtigen.

Wettbewerb um Blauen Kompass

Die Bundesregierung will mit dem Wettbewerb „Blauer Kompass“ die bereits bestehenden Projekte zur Klimaanpassung sichtbar machen. Kommunen, private und kommunale Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Vereine, Verbände und Stiftungen sind deswegen aufgefordert, sich mit ihren Projekten um den Bundespreis zu bewerben. Der „Blaue Kompass“ ist die höchste staatliche Auszeichnung in Deutschland für Projekte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Ausgelobt wird sie vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt. Bewerbungsschluss ist der 22. März 2024. Die besten Projekte können ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro gewinnen.

 


Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © Illustration: Hascher-Jehle Architekten