Photovoltaik für Gewerbeunternehmen: Eine nachhaltige Energieoption

Photovoltaik für Gewerbeunternehmen

Die Energiewende ist eingeläutet. Das Ziel: eine sichere, umweltverträgliche und wirtschaftlich erfolgreiche Energieversorgung. Aktuell befinden wir uns in einem grundlegenden Umstellungsprozess: Weg von nuklearen und fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz.

Da die Nutzung von Photovoltaik für Gewerbeunternehmen in diesem Zusammenhang immer mehr eine größere Rolle spielt, haben wir bei einer Infoveranstaltung am 13.06.2023 gemeinsam mit der greeneps GmbH aus Hiddenhausen die wesentlichen Faktoren zur Umsetzung dieser nachhaltigen Energieoption dargestellt. Unsere Referenten, Ali Cakir und Rafael Lechuga, haben den Teilnehmern einen ersten Überblick zum Thema vermittelt.

Die Photovoltaik-Technologie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Heutzutage ermöglichen leistungsstarke Solarmodule auch bei diffusen Lichtverhältnissen eine effiziente Stromerzeugung.

Die Installation einer Photovoltaikanlage erfordert ausreichend geeignete Flächen. Es ist wichtig, dass diese optimal ausgerichtet und nicht von Verschattungen beeinträchtigt sind, um eine hohe Energieausbeute zu erzielen. Vor der Installation ist eine sorgfältige Prüfung der statischen Tragfähigkeit des Gebäudes sowie die Einholung von eventuellen Genehmigungen erforderlich.

Die Dimensionierung einer Photovoltaikanlage hängt – neben der belegbaren Fläche – von der Motivation des Unternehmens ab, wie z.B. Energiekostensenkung. Wesentliche Komponenten einer PV-Anlage umfassen neben den Solarmodulen den Wechselrichter sowie Montagesysteme, Verkabelungen und optional einen Stromspeicher.

Der Ertrag einer PV-Anlage wird von Faktoren wie der Sonneneinstrahlung am Standort, der Anlagengröße und der Ausrichtung beeinflusst. Amortisationszeiten von weniger als 10 Jahren sind – u.a. aufgrund gestiegener Energiekosten – keine Seltenheit mehr.

Die Stromgestehungskosten, also die Kosten pro erzeugte Kilowattstunde, werden maßgeblich durch die Investitionskosten und den erwarteten Ertrag bestimmt. Zu den Jahreskosten zählen neben Wartung und Versicherung auch die Finanzierungskosten.

Bei der Realisierung eines PV-Vorhabens für Gewerbeunternehmen können verschiedene Umsetzungs- und Betreibermodelle gewählt werden. Die Direktvermarktung des erzeugten Stroms ermöglicht eine höhere Flexibilität und die Teilnahme an Ausschreibungen. Die Einbindung von E-Mobilität, Wärme- und Kälteerzeugung durch Photovoltaik bietet zusätzliche ökonomische und ökologische Vorteile.

Auf EU-Ebene regulieren die Taxonomie-Verordnung und die Erneuerbaren-Richtlinie sowohl die Förderung, als auch die Integration von Photovoltaik in das Energiesystem. Im nationalen Kontext ist die gewerbliche Kundenanlage nach dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) zu beachten. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023) regelt z.B. Einspeisevergütungen sowie weitere Rechte und Pflichten, wie etwa Meldepflichten, die je nach gewähltem Modell und Größe der Anlage variieren können.

Gewerbeunternehmen können von verschiedenen Förderprogrammen profitieren. Auf Landesebene, speziell in Nordrhein-Westfalen, stehen derzeit 12 Fördermodule zur Verfügung, die Gewerberunternehmen bei der Umsetzung von PV-Lösungen mit Zuschüssen unterstützen.

Die Nutzung von Photovoltaik für Gewerbeunternehmen bietet eine nachhaltige und wirtschaftlich attraktive Möglichkeit, den eigenen Strombedarf zu decken und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Die Referenten Ali Cakir und Rafael Lechuga, sowie der Bereichsleiter Firmenkundenberatung der Volksbank Herford-Mindener Land Jörg Kemminer.

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